Eventuelle Schließung des Waldkindergartens
Die aktuelle Haushaltslage der Stadt Dieburg ist sehr angespannt. Das für 2024 eingeplante Defizit beträgt etwa 9 Millionen Euro und übertrifft damit selbst die Jahre der Finanzkrise 2008/2009. Erstmals seit Jahren bekommt die Stadt Dieburg wieder eine Mittelzuweisung vom Land und ein ausgeglichener Haushalt ist laut Bürgermeister Frank Haus vor 2028 nicht in Sicht. Hintergrund ist die angespannte wirtschaftliche Lage und ein starkes Einbrechen der Gewerbesteuereinnahmen.
Neben Steuererhöhungen, wie bei der Grundsteuer vom Bürgermeister vorgeschlagen, sind auch unbequeme Sparmaßnahmen erforderlich. Als Stadtparlamentarier betreiben wir Politik nach guten Jahren nun wieder in Not und müssen begrenzte Mittel umsichtig ausgeben. Zaubern können wir dabei leider nicht.
Der größte Haushaltsposten im städtischen Haushalt entfällt auf die Unterhaltung der Kindergärten. Die Kosten belaufen sich mittlerweile auf über 8 Millionen Euro und steigen stetig weiter. Der Waldkindergarten verursacht Kosten von einer viertel Millionen Euro, wird aber nur von elf Kindern besucht. Die Schließung dieser Kindertagesstätte und die Umverteilung der Kinder auf andere Kitas ist unangenehm, dies ist uns bewusst. Insbesondere für die Kinder setzen wir uns daher für eine pädagogisch reibungslose Lösung ein.
Aufgrund der außerordentlich hohen Kosten des Waldkindergartens pro Kind, die in der Stadtkasse zu Buche schlagen, sehen wir uns in einer seit vielen Jahrzehnten nie dagewesenen Haushaltslage dazu veranlasst, diese Kindertagesstätte (eventuell!) zu schließen. Auch wenn der Unmut in der Bevölkerung und bei uns selbst groß ist, bitten wir um Verständnis, wenn die Stadtverordneten aus mehreren Parteien diese Entscheidung treffen müssen.